Wie gut sind billige Virtual Reality Brillen?

Seit der Ankündigung der Oculus Rift und Nachzüglern wie der HTC Vive ist Virtual Reality in aller Munde. Dabei ist die Darstellung von virtuellen Welten auf speziellen Datenbrillen ein alter Hut – das gab es schon vor über 20 Jahren. Doch die damaligen VR-Brillen, die eher Helmen glichen, waren schwer, boten eine geringe Auflösung und die Ergebnisse waren nicht wirklich überzeugend, um stundenlangen Spielspaß zu garantieren. Deswegen verschwanden die Konzepte wieder in den Schubladen.

Mittlerweile herrscht aber ein regelrechter Virtual-Reality-Boom. Immer mehr Hersteller bringen entsprechende Brillen und Lösungen auf den Markt. Darunter befinden sich nicht nur große, bekannte Firmen wie Facebook (eben mit der Oculus Rift), Google (Google Cardboard), Microsoft (HoloLens), Sony (Playstation VR) oder Samsung (Gear VR), sondern auch zahlreiche NoName-Unternehmen. Das Gute bei Letzteren ist: Diese VR-Produkte fallen ziemlich günstig aus. Aber taugen die billigen Lösungen auch etwas? Wir haben zwei Modelle getestet.

Günstige VR-Brillen im Test

Für unseren Test haben wir das Magic Cardboard V2 für rund 12 Euro und die Magic Cardboard VR-Brille für zirka 25 Euro verwendet. Bei beiden handelt es sich um reine Brillen für die Darstellung der 3D-Welten. Dafür benötigst du keinen Hochleistungscomputer und auch keine Spielkonsole. Stattdessen kommt dein Smartphone zum Einsatz. Das sollte wenn möglich ein aktuelles Modell sein, zum Beispiel ein iPhone 6(s) oder ein Samsung Galaxy S6 bzw. S7.

Magic Cardboard V2 im Test

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Den Anfang machte das billige Magic Cardboard V2, das frappierend an das Google Cardboard erinnert. Bei beiden handelt es sich um eine „Brille“, die aus Pappe und zwei Plastiklinsen besteht. Das Papp-Konstrukt baust du selbst zusammen, indem es einfach zusammengeklappt wird. Wenn man verstanden hat, wie es geht, funktioniert das innerhalb weniger Sekunden.

In den vorderen Teil der Do-it-yourself-VR-Brille schiebst du dein Smartphone ein. Zuvor musst du eine VR-Anwendung starten, zum Beispiel VR Roller Coaster, VRBike, Deep Space VR oder ZenFone2 – VR Experience.

Damit die Virtual Reality Brille aus Pappe vor deinen Augen hält, solltest du den mitgelieferten Riemen um deinen Kopf schnallen. So hast du beide Hände frei und kannst dann die virtuellen Welten nur durchs Drehen deines Kopfes erleben. Auf den ersten Blick wirkt das faszinierend, doch lange hält das Vergnügen beim günstigen Magic Cardboard V2 nicht an.

Das sind die Nachteile:

  • Die Papp-Konstruktion drückt auf deiner Nase und anderen Gesichtspartien.
  • Die Plastiklinsen stellen das Geschehen nicht richtig dar, es kann zu Unschärfen oder Doppelbildern kommen.
  • Es dringt seitlich Licht ein.

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Magic Cardboard VR-Brille

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Hierbei handelt es sich um den großen Bruder des billigen Cardboard V2. Diese VR-Brille ist aber nicht aus Pappe, sondern aus Plastik. Zudem musst du hier nichts zusammenbauen, das Headset ist sofort einsatzbereit. Das bedeutet: Klappe vorne auf, Smartphone rein, Klappe zu, los geht’s.

In nahezu allen Belangen ist diese rund 25 Euro teure bzw. günstige Virtual Reality Brille die bessere Lösung. Das sind die positiven Punkte:

  • Es dringt kein Licht ein.
  • Aufgrund der Schaumstoff-Ränder zwickt es nicht sofort.
  • Bei den Linsen lässt sich die Schärfe einstellen.

Durch diese Pluspunkte sind wir deutlich besser in die virtuellen Welten abgetaucht. Allerdings hielt die Freude nur wenige Minuten an. Folgende Negativpunkte fielen uns schon bald auf:

  • Trotz Schaumstoff-Einsatz scheuert die Brille auf der Nase.
  • Man schwitzt unter der Brille, wodurch sich Kondenswasser auf den Linsen absetzt.

Dazu kamen noch Nachteile, die nicht an der Magic Cardboard VR-Brille an sich liegen. Nämlich:

  • Manche VR-Apps ruckeln, wenn man kein High-End-Smartphone besitzt. Das zerstört den Eindruck der virtuellen Welten.
  • Es kann zu „Motion Sickness“ kommen, also zu Übelkeit durch die Bewegungen.

Unser Fazit

Es ist interessant, in neue Art von 3D-Welten abzutauchen und diese mit freier Sicht erkunden zu können. Oder Videos zu erleben, bei denen man sich frei umsehen kann. Doch man merkt, dass die VR-Technologie für den Massenmarkt erneut am Anfang steht. Somit gibt es noch ein paar Kinderkrankheiten, die sicherlich in den nächsten Jahren ausgemerzt werden. Darauf freuen wir uns.

Deswegen meinen wir: Wenn du auch mal einen kurzen Ausflug in die Virtual Reality unternehmen willst, dann stellen die beiden Magic-Produkte günstige Möglichkeiten dar. Wobei wir nur die VR-Brille aus Plastik empfehlen. Doch auch damit wirst du aufgrund der genannten Negativpunkte nur begrenzt deinen Spaß haben. Somit können wir die guten Benotungen auf Amazon oder die Note von 2,1 im Virtual-Reality-Brillen-Test von Verbraucherwelt.de nur bedingt nachvollziehen.

Ja, die Magic-Brille für 25 Euro bietet ein gutes Preis-/Leistungsverhältnis, doch stundenlangen Spaß am Stück darfst du damit nicht erwarten. Noch weniger können wir die Note 2,3 für die Magic Cardboard V2 aus Pappe verstehen. Dieses Ding eignet sich vielleicht als Geburtstags- oder Werbegeschenk, aber definitiv nicht als echte VR-Brille.

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1 Kommentare zu "Wie gut sind billige Virtual Reality Brillen?"

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