Name: Die Sims 4 / The Sims 4 | Genre: Lebenssimulation | Erhältlich für: PC, Mac | Hersteller: Maxis, Electronic Arts | Geeignet für: Teenager und Erwachsene
Die ComputerBild veröffentlichte einen Artikel, in dem sich ein Redakteur über kostenpflichtige Nackt-Patches aus der Modder-Szene aufregt. Ist diese Aufregung gerechtfertigt? Unser Redakteur Sven Wagener – ein langjähriger Die Sims-Fan – kommentiert die Situation.
Bezahl-Downloads für nackte Tatsachen
Die Sims-Spieler kennen das: In Kleidung sehen die Pixelbürger ihren menschlichen Vorbildern immer ähnlicher. Ziehen sie sich aber aus, sei es, um zu duschen oder um ins Bett zu gehen, wird die nackte Haut verpixelt. Gegen diese Verpixelung gibt es Patches, jedoch wirken die Sims auch dann nicht sehr real. Wie Barbiepuppen verfügen sie nämlich über keinerlei Geschlechtsorgane. Dass dieser Umstand wohl am prüden Amerika liegt, dürfte klar sein. Jetzt haben findige Hobby-Entwickler für Die Sims 4 Nude-Modifikationen entwickelt, mit denen sie deinen Sims diese fehlende Körperteile nachreichen. Doch diese Nackt-Mods gibt es nicht immer kostenlos, sondern hier und da sollst du für den Download bezahlen. Welch eine Frechheit! Oder doch nicht?
Das gibt es schon lange
Für Sims-Spieler der ersten Stunde ist das nichts Neues, denn schon beim ersten Teil verkauften Modder Premium-Inhalte gegen Echtgeld. Damals gab es Möbel, ganze Häuser oder einfach nur Klamotten oder Frisuren, die du jedoch nur von den Modding-Webseiten herunterladen konntest, wenn du einen gewissen Betrag überwiesen hast. Auch im zweiten Teil war dies noch ganz normal und wurde vom Entwickler Maxis still geduldet. Mit dem dritten Die Sims wurde es ruhig in der Szene, da durch die Editoren im Spiel sehr viel vom Benutzer selbst erledigt werden konnte. Durch das Wegfallen der Farb-Editoren in Die Sims 4 schürt Maxis nun jedoch wieder das Feuer in der Modder-Szene. Erste Inhalte abseits der offiziellen sind bereits erschienen.
Kritik nicht angebracht
Da frage ich dich: Warum sollten Modder nicht das Recht haben, ein kleines Entgeld für ihre Arbeit zu verlangen? Sie zwingen niemanden, sich diese Inhalte zu kaufen. Zudem müssen auch Modder Zeit und Arbeit zum Erstellen von Patches und mehr investieren. Die ComputerBild regt sich stattdessen darüber auf, dass hier für diese Arbeiten Geld verlangt wird, was ich für nicht gerechtfertigt halte.
Auch Publisher wollen Geld verdienen
In dem Artikel wird angeführt, dass diese Patches teils nur wenige Kilobyte groß sind. Aber gehen die Publisher in diesem Fall nicht mit „bestem Beispiel“ voran? Erinnere dich an Spiele, bei denen der Hersteller Inhalte als Extra-Content verkaufte, obwohl diese bereits auf der Disc vorhanden waren, jedoch noch durch einen Mini-Patch freigeschaltet werden mussten. Dieser Patch kostete dann Geld. So geschehen zum Beispiel bei Tekken x Street Fighter, wo für 12 Charaktere, die bereits auf der Disc schlummerten, satte 20 Euro verlangt wurden. Andere Publisher, wie auch Electronic Arts, verkaufen Freischaltpatches, durch die ihr euch das Freispielen diverser Inhalte erspart – als Beispiel dient hier die Need for Speed-Reihe.
Kostenpflichtige Nude Patches für die Sims 4 – richtig so!
Meiner Meinung nach wird im oben verlinkten Artikel nur die Sims-4-Modder-Szene verurteilt, weil auch sie gerne mal ein wenig Geld für ihre Arbeit sehen möchte. Das ist nicht fair. Deswegen denke ich: Es erscheint mir als legitim, wenn die Anbieter von Mods etwas verdienen möchten. Denn durch die Patches bekommst du neue Inhalte geboten, die es so nicht im Spiel gibt – auch wenn es sich hierbei eher um Kleinigkeiten handelt.
Wie siehst du das? Dürfen Modder Geld für ihre Arbeiten verlangen, oder ist das den Publisher vorbehalten? Ich bin auf dein Feedback gespannt!
Ich finde die Kritik schon angebracht. Immerhin verlangen Personen Geld dafür, dass sie in einem Spiel herumgepfuscht haben. Meiner Meinung nach verstößt das gegen das Urheberrecht. Darum sind Erweiterungen wie GTA United für GTA San Andreas ja auch kostenlos. Weil die Modder nicht Geld dafür verlangen können das sie ein Produkt verändern.