Name: Moorhuhn Tiger & Chicken | Genre: Action-Adventure, Rollenspiel | Erhältlich für: iPad, PC | Hersteller: Deck 13, Koch Media, Deutsche Telekom | Geeignet für: Teenager und Erwachsene
Das Moorhuhn kämpft sich im antiken China als Shaolin-Mönch durch Massen an Gegnern. Das ist die knappe Zusammenfassung, um was es im neuen Moorhuhn-Spiel namens Moorhuhn Tiger & Chicken geht. Ja, richtig gelesen: Das Moorhuhn ist zurück und die Entwickler haben dabei einen krassen Neuanfang gewagt. Zu gewagt, wie wir finden! Wir haben die jüngst erschienene PC-Fassung von Moorhuhn Tiger & Chicken angespielt und möchten dir unsere ersten Eindrücke schildern. Und damit auch sagen, warum wir die ungewöhnliche Action-Mixtur leider nicht durchspielen werden.
Moorhuhn Tiger & Chicken: Screenshots
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Moorhuhn Reloaded
„Was soll das denn?“ – das haben wir uns beim Spielen von Moorhuhn Tiger & Chicken oft gefragt. Denn mit Moorhuhn Tiger & Chicken bricht der Frankfurter Entwickler Deck 13 mit allem, wofür das Moorhuhn bisher stand. Seit seinen Anfängen ist der mittlerweile zum Kult gewordenen Vogel der Held von unzähligen Ballerspielchen. Hier und da schwang sich das Moorhuhn zwar mal in Go-Karts oder hüpfte durch ägyptische Katakomben, aber immer wieder feierte es mit seinen Shooter-Teilen die größten Erfolge. Das neue PC- und iPad-Spiel ist nun etwas ganz anderes geworden, nämlich eine Mischung aus Action-Adventure und Rollenspiel.
Komplexes Tiger & Chicken
Wie in den Tomb Raider-Spielen mit Lara Croft läufst du in Tiger & Chicken mit dem Moorhuhn durch dreidimensionale Welten, erkundest Höhlen und Dschungel, sprichst mit Hühnern und anderen seltsamen Lebewesen, findest Kisten und hüpfst über Hindernisse. Außerdem kämpft der Flattermann gegen schier unendliche Horden von Gegnern, welche du mit toll animierten Attacken – immerhin bist du ein Shaolin-Kämpfer – ins Jenseits schickst. Zudem sammelst du wie in Rollenspielen Gegenstände, verwaltest sie in deinem Inventar, kaufst und tauschst sie, erlernst Zaubersprüche und verbesserst mit Erfahrungspunkte deine Fähigkeiten. Puh, das ist ganz schön komplex!
Professionelle Inszenierung des Moorhuhns
Moorhuhn Tiger & Chicken fällt somit sehr abwechslungsreich aus. Die Zeiten der simplen und billigen Schießspiele sind vorbei, immerhin musst du für die iPad-Vollversion 8,99 Euro und für die PC-Fassung rund 15 Euro berappen. Dafür werden dir eine schicke 3D-Grafik, eine witzige, teils abstruse Story, ein orchestraler Soundtrack und komplett vertonte Charaktere geboten. Das Moorhuhn hat also zum ersten Mal einen Hochglanz-Auftritt spendiert bekommen. Das ist schön!
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Nichts für Gelegenheitsspieler
Was wir dagegen überhaupt nicht schön finden, ist die bereits genannte Komplexität. Casual Gamer, also Gelegenheitsspieler, werden zum Beispiel Probleme mit der Steuerung haben. Du steuerst das Hühnchen am PC nämlich mit Maus und Tastatur. Dabei sind auf deiner Maus alle Tasten, auch das Scrollrad, belegt. Auf deinem Keyboard musst du blitzschnell verschiedene Tasten drücken, um beispielsweise Heiltränke oder Spezial-Fähigkeiten zu aktivieren, ansonsten stirbst du tausende Tote. Dazu kommt das Inventar, indem du dich mit Waffen ausrüstest, Objekte verwaltest, die Aufträge verwaltest und vieles mehr. Bei diesen vielen Optionen verliert man schnell den Überblick. Schon bald wirst du von der Vielfältigkeit erschlagen und verlierst die Lust am Weiterspielen.
Fazit
Ein Spiel für zwischendurch – nein, das ist Moorhuhn Tiger & Chicken definitiv nicht! Deck 13 hat zwar viel Liebe und Charme ins Spiel gepackt, aber es auch zu sehr „aufgebläht“. Moorhuhn Tiger & Chicken bietet den für einfache Spiele bekannten Moorhuhn-Charakter mit dem Gamedesign von vielschichtigen Vollpreis-Produktionen – das passt nicht zusammen. Das Ergebnis entpuppt sich als ein wilder Mix, der für Einsteiger zu schwer ausfällt. Da kann man nur sagen: WTF (What The Fuck), was soll das denn?
- Schicke Grafik
- Tolle Musik- und Soundkulisse
- Heiße Action
- Viele Möglichkeiten
- Zu komplex
- Für Gelegenheitsspieler zu verwirrend
- Mixtur aus Moorhuhn-Thematik, antikem China und Rollenspiel passt nicht zusammen
Wtf? Ich fand das Spiel nach dem Anspielen irgendwie…zu einfach 😉 Dazu noch der wirklich günstige Preis. Mein Eindruck ist zwar noch nicht komplett, ich denke aber, dass gerade Gelegenheitsspieler auch mal ein paar mehr Tasten drücken können 😉
Tobias, du bist Diablo – Zocker, oder?! Denn dann kommst du in Tiger & Chicken schnell rein. Wer aber mal ein Angry Birds spielt oder gar die alten Moorhuhn – Spiele, der hat bei Tiger & Chicken ein grosses Problem!
Nee, noch nicht mal das 🙂
Ist auch, wie geschrieben, bisher nur mein Ersteindruck. Allerdings finde ich, dass man ziemlich gut reinfindet und sich an das Genre und vor allem die Tastenbelegung schnell gewöhnt. Ich denke das Spiel ist gerade für Casual-Gamer, die mal etwas mehr wollen, ganz gut geeignet.
„Profis“ ist die Aufmachung wahrscheinlich zu kindlich.
Zu Komplex? Ich fand es eher zu unkomplex 😉 Und für Gelegenheitsspieler wie mich war das Spiel auch kein Problem. Innerhalb von drei Tagen durchgespielt. Echt ein schönes Spiel. Meiner Meinung nach passt das Moorhuhn schon irgendwie ins asiatische. Es gehört dort zwar eigentlich nicht hin aber hat sich doch ziemlich gut eingelebt.
Für mich als damaliger Casual-Gamer war es 2011 das erste Rollenspiel. Hatte die Steuerung schnell drauf und es innerhalb von 8 Stunden durch. Für Rollenspieler ist es viel zu einfach, zu kurz und zu kindisch; für Casual Gamer ist es aber der beste Einstieg ins Genre, den man bekommen kann. Und wenn man Tiger & Chicken dann nicht mag, weiß man zumindest, dass das Genre generell nichts für einen ist.
Aber wirklich, die Entwickler haben sich da verdammt viel Mühe gegeben, das Spiel hatte ein derart hohes Budget, das sicherlich bis heute nicht wieder eingespielt wurde, da muss man sagen ist der Preis spottbillig.
Das sehe ich genauso. Das Spiel ist einfach der Hammer und hat großes Lob verdient (also alle Mitwirkenden)! Dein Kommentar zu lesen hat mich ein wenig traurig gemacht. Zumindest das Ende. Daran dachte ich momentan leider noch gar nicht. Das Spiel hat verdammt viel gekostet und all zu viel Einnahmen brachte es wohl nicht. Das ist mehr als Schade! Es ist schon seltsam wie sinnlose Spiele wie der Goat Simulator mehr Aufmerksamkeit bekommen als ein Spiel bei dem man sich verdammt viel Mühe gegeben hat. In den heutigen großen Spielen gibt es selten ein Spiel welches nicht von geldgierigen Publishern und Entwicklern schlechter gemacht wurden als sie hätten sein können. Tiger and Chicken zeigt aber das es auch Hammer Spiele geben kann ohne so ein Schmarn zu veranstalten wie die Hersteller von Call of Duty und Co.
Ich stimme euch zu: Die Produktion von Tiger & Chicken war erstklassig!! Aber voll an der Zielgruppe vorbei. Moorhuhn war schon immer ein CasualGamer-Thema – das dann in ein RPG-Gewand für Core-Gamer zu pressen war IMHO eine dumme Idee. So, als würde man aus Call of Duty ein Wimmelbild machen.
Somit: Ja, Deck 13 hat technisch gesehen hervorragende Arbeit geleistet, aber das Konzept war … sagen wir mal: zu mutig.