In England läuft die Quizshow „Who wants to be a millionaire?“ schon seit 1998 auf den Fernsehern. Das deutsche Format „Wer wird Millionär“ folgte am 3. September 1999 ein Jahr später. Das Quiz wird seitdem von einem Millionenpublikum verfolgt und ist äußerst beliebt. Viele Millionen Menschen lieben das Quiz, raten mit und fiebern mit dem Quizkandidaten. Das Konzept der Sendung ist simpel: Wer die Antworten der fünfzehn Fragen weiß, wird zum Millionär und bekommt als Lohn eine stattliche Million Euro auf sein Konto. Das Quiz-Format läuft mittlerweile in knapp 100 Ländern.
In der deutschen Fernsehlandschaft sind Quizsendungen schon seit vielen Jahren fester Bestandteil und sie werden zu besten Hauptsendezeiten ausgestrahlt. Das hat seinen Grund, denn die Quizshows versprechen hohe Einschaltquoten und sie haben schier unendlich viele Fans. Von Quizmüdigkeit sind die Fernsehzuschauer weit entfernt, davon ist jedenfalls nichts zu spüren. Außerdem bietet sich für die Ratefüchse ein Nebenjob der mehr oder weniger „leichten“ Art. In den Fernsehsendungen kann man mal so „nebenbei“ mit seinem Wissen gutes Geld verdienen. Das ist auch bei Sportwetten der Fall. Auch hier kann mit Wissen gepunktet und gewonnen werden. Denn je mehr Informationen man über einen Sportevent hat, umso höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass der Wettschein Geld auf das Konto spült.
Raten und gewinnen
Wer es überhaupt schafft, in eine Quizsendung zu kommen, ist ohnehin ein Glückspilz. Denn unter den hunderttausenden von Bewerbungen es in eine Sendung zu schaffen, ist schon Grund genug zum Feiern. Wer es dann noch bei „Wer wird Millionär“ in die Sendung schafft und dann doch keine Million abräumt, braucht nicht traurig zu sein, dass er die finale Frage nicht beantworten durfte. Denn er ist ein „Etappensieger“ auf dem Weg zur Million und als Belohnung darf auch er sich am Ende an einem ansehnlichen Geldbetrag erfreuen. So kann sich die Teilnahme in einer Quizsendung durchaus als einträglich erweisen. Voraussetzungen für diesen Fernseh-Nebenjob: Eine große Portion Allgemeinwissen, Freude am Raten, die Fähigkeit, unter Druck Wissensfragen zu beantworten sowie die Anwesenheit von Glücksgöttin Fortuna.
Glückliche WWM-Gewinner
2000 – Prof. Eckhard Freise gewann eine Million DM, die er in eine Doppelhaushälfte investierte. Der Rest wurde von dem Akademiker gespendet.
2001 – Die zwischenzeitlich verstorbene Marlene Grabherr knackte im Mai 2001 die Million DM. Sie erkannte Andy und Robin als Zwillinge unter den Gibb-Brüder („The Bee Gees“) Die gestorbene Hausfrau gönnte sich vom Gewinn ein Grundstück und ein Fertighaus sowie mehrere Autos.
2002 – Alle 15 Fragen schaffte Gerhard Krammer schaffte im Oktober und wurde der erste Euromillionär. Von seinem Geld leistete sich der Philosophiestudent eine Eigentumswohnung und ein weiteres Studium. Den Rest wurde angelegt und er ging auf Reisen.
2004 – Im März bekam Dr. Maria Wienströer die Millionenfrage gestellt, wer 1952 den Friedens- und 1962 den Chemie-Nobelpreis erhielt. Es war Linus Paulig – sozusagen ein Kollege von ihr. Denn sie war Assistenzärztin. Sie investierte ihren Gewinn in eine Hausarztpraxis auf dem Land.
2006 – Der fünfte Millionär kam aus Darmstadt und hieß Stefan Lang. Er lebte von dem Gewinn seinen Traum und nahm an einem Ironman-Triathlon teil. Das restliche Geld steckte der Aufzugsmonteur in ein Studium und kaufte alte VW-Busse zum Ausbauen.
2007 – Die eine-Million-Euro-Frage knackte im Januar Timur Hahn. Mit dem Geldgewinn kaufte der aus Bendorf am Rhein stammende Quizkandidat seiner Familie ein Auto, erwarb sein Elternhaus und legte den restlichen Betrag in Anlagen.
- Tipp für Quizfans: Die Gewinne bei Quiz-Sendungen sind – genau wie bei Lotto-Gewinnen – steuerfrei. Allerdings: Die Honorare für die Teilnahme an beispielsweise „Big Brother“, „Dschungelcamp“ & Co werden vom Finanzamt als Arbeit gewertet und müssen daher versteuert werden.
2010 – Lässigster Quizkandidat war im November Ralf Schnoor aus Hannover. Er verblüffte Jauch bei der 15. Frage mit selbstbewusster Wissens-Lässigkeit. Da er ein Café besaß, erhöhte er die Arbeitslöhne seiner Mitarbeiter, legte den Rest gewinnbringend an und steht auch noch heute in seinem Café und arbeitet.
2013 – Der Münchner Sebastian Langrock wusste die Antworten auf alle15 Fragen. Besonders die alles entscheidende letzte Frage war für ihn leicht, die er lässig mit „Kellner“ beantwortete. Er sollte wissen, wer sich mit der ‚Zwanzig nach vier‘-Stellung auskennt.
2014 – zur 15. Jubiläumssendung von WWM konnte der Hannoveraner Thorsten Fischer eine Million Euro mit nach Hause nehmen. Seine Millionen-Frage lautete: „Die Entfernung von der Hauptstadt Berlin zum Erdmittelpunkt ist ungefähr so groß wie zwischen Berlin und …?“ (Antwort: New York)
2015 – Nadja Sidikjar aus Dresden gewinnt beim „Jackpot-Special“ im November ganze 1.538.450 Euro – der bis dahin höchste Gewinnbetrag in der Geschichte dvon WWM.
Prominente Gewinner
Oliver Pocher hat es bis zur letzten Frage geschafft, die Million gewonnen und gespendet. Thomas Gottschalk rief im Promi-Spezial im November 2008 den Literaturpapst Marcel Reich-Ranicki an. Der 2013 gestorbene Literaturkritiker konnte die Frage natürlich beantworten und wusste sofort, dass Dora Diamant die letzte Lebensgefährtin von Franz Kafkas war. Auch Gottschalk spendete die Million. Zur WWM-Promo-Spenden-Millionärin wurde im Mai 2011auch Barbara Schöneberger. Sie musste den Namen des Knaben erraten, dem der legendäre Freiheitskämpfer Wilhelm Tell den legendären Apfel vom Kopf schoss. Sie nutzte ihren Telefonjoker und rief Pankraz von Freyberg (Intendant Passauer Festspiele) an, der ihr prompt die Antwort „Walter“ verriet.