Viele von uns werden es schon einmal erlebt haben: man spricht mit Freunden oder Verwandten über Hobbys und möchte ebenfalls zum Gespräch beitragen. Sobald man allerdings Computerspiele erwähnt, erhält man nur fragende Blicke. Wir sind es gewohnt, dass Videospiele lange Zeit als „nerdig“ betrachtet und belächelt wurden. Oftmals entstanden auch Klischees über die Gamer, bei denen diese als junges, männliches Publikum ohne Sozialleben eingestuft wurden. Die Realität sieht jedoch ganz anders aus und in Deutschland spielt schon jeder Zweite Computerspiele – der Frauenanteil beträgt rund die Hälfte. Dies zeigt, dass Spiele es in den Mainstream geschafft haben. Was hat sich aber an der Wahrnehmung geändert?
Der E-Sport hat alles verändert
Die Wurzeln des E-Sports gehen auf die LAN-Parties zurück, an die wir uns alle auch noch gut erinnern können. Man nahm seine Computer oder Laptops mit und verbrachte ein Wochenende mit seinen Freunden, um über ein LAN-Netzwerk die neusten Spiele gegeneinander zu spielen. Zu dem Zeitpunkt hätte man es sich nicht vorstellen können, was für ein Potenzial hinter dieser Grundidee steckte. Denn heutzutage ist der E-Sport zu einer wahren kommerziellen Schatzkammer geworden. Von Shootern, über Arenaspiele und Strategietitel werden hier international alle möglichen Genres gespielt. Die Branche wird dieses Jahr auf knappe 700 Millionen US-Dollar Umsatz anwachsen, eine Zahl, die bis 2020 auf 1,5 Milliarden ansteigen soll. Davon wollen natürlich auch die Millionen von Zuschauer profitieren. Immer mehr Menschen machen sich daher ihre Kenntnisse über die Teams und die Spiele zunutze. Das ist jedoch nicht die einzige Möglichkeit, Geld mit seiner Gaming Leidenschaft zu verdienen, denn jeder Spielebesitzer kann sein Können in den Leaderboards testen, um so die Chance zu bekommen, bei den E-Sport-Turnieren mitzumachen. Den erfolgreichsten Teilnehmern winken schon jetzt Preisgelder im Millionenbereich und in der Zukunft werden diese nur weiter steigen.
Gaming als Karrierechance
Gesellschaftliche Anerkennung kommt häufig durch die Wahl des Berufes. Schon lange haben Gamer den Traum gehabt, ihre Liebe für Videospiele in Geld umwandeln zu können und die Chancen hierfür stehen heute so gut wie noch nie zuvor. Es gibt heutzutage verschiedene Karrierewege, die man einschlagen kann, um das Hobby zum Beruf zu machen. Der Weg dahin mag zwar häufig unorthodox sein, aber nicht umsonst gibt es das Sprichwort „wo ein Wille ist, ist auch ein Weg“. So kann man einen Blog einrichten und diesen mit Gaminginhalten füllen. Seien es Guides, Testberichte oder Meinungen zu einzelnen Spielen oder der Industrie – der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt. Im Informationszeitalter stehen solche Blogs auch unter einer großen Nachfrage. Eine andere Möglichkeit besteht darin, Videos auf Plattformen wie Twitch oder YouTube zu streamen. Im Kern geht es darum, live zu spielen und dadurch Zuschauer anzulocken. Hierfür ist jedoch einiges an Arbeit notwendig und ihr müsst euch informieren, wie ihr die Zuschauerzahlen erhöhen könnt. Der Markt hier ist riesig und die Konkurrenz groß, aber die Nachfrage ist ebenfalls enorm. Die Top-Streamer haben alleine mit ihren Videos Millionen verdient. Wer es eher traditionell haben will, kann sich überlegen, im IT-Sektor anzufangen und ein einschlägiges Studium aufzunehmen, aber auch das Marketing ist eine wichtige Branche für die Spieleindustrie.
Videospiele haben es nicht nur in den Mainstream geschafft, sondern sind endlich auch gesellschaftsfähig geworden. Die Weichen dafür, dass sich das Bild vom Gamer in den Köpfen der Leute wandelt, sind gestellt.